Der Sonderausschuss des US-Repräsentantenhauses zur Coronavirus-Pandemie befasst sich seit mehr als einem Jahr mit der Rolle amerikanischer Forscher und Institutionen in der Corona-Zeit, insbesondere in Zusammenhang mit dem Ursprung von COVID-19. Es tun sich Abgründe auf…
Bei der gestrigen Anhörung des Ausschusses war David Morens geladen. Er war 26 Jahre lang leitender Berater von Anthony Fauci, dem Direktor des „National Institute of Allergy and Infectious Diseases“ (NIAID), das zu den „National Institutes of Health“ (NIH) im Gesundheitsministerium (HHS) gehört. Morens wurde kürzlich aufgrund der Enthüllungen im Zusammenhang mit der Untersuchung des Ausschusses in bezahlten Verwaltungsurlaub versetzt.
Fauci war in seiner Funktion als NIAID-Direktor von 2009 bis 2021 dem NIH-Direktor Frances Collins unterstellt. Fauci und Collins werden in der Untersuchung des Ausschusses als die treibenden Kräfte hinter den sogenannten „Proximal Origins Papers" genannt. Diese dienten dazu, wissenschaftliche Diskussionen über die Möglichkeit zu unterbinden, dass COVID-19 aus einem forschungsbedingten Zwischenfall in Wuhan stammen könnte.
Das schreibt Roger Pielke jr in „The NIH-EcoHealth Alliance Cover-Up“. Nachfolgend bringe ich eine freie, gekürzte Übersetzung seines Berichts.
Die gemeinnützige „EcoHealth Alliance" (EHA) und ihr Präsident Peter Daszak werden beschuldigt, in China Forschungen unterstützt, finanziert und gefördert zu haben, bei denen Fledermausviren aus der freien Wildbahn gesammelt wurden, um diese in Wuhan virulenter oder übertragbarer zu machen. Diese sogenannte Gain-of-function Forschung wurde als möglicher Ursprung von COVID-19 identifiziert, indem das Virus versehentlich[?] aus einem Labor entkommen ist.
Das HHS hat die EHA vor kurzem u.a. wegen der katastrophalen Aussage ihres Präsidenten Peter Daszak am 1. Mai vor dem Sonderausschuss von der Gewährung weiterer Bundesmittel für die Forschung ausgeschlossen. Vor der gestrigen Anhörung kündigte das HHS an, dass es auch Peter Daszak selbst ausschließen werde. Dies sind seltene und bedeutende Maßnahmen, betont Pielke.
Zu Morens Vergehen gehören die Vorwürfe, gegen Bundesgesetze zur Aufbewahrung von Unterlagen verstoßen zu haben, sich Anfragen nach dem „Freedom of Information Act" (FOIA) zu entziehen, gegen die NIH-Richtlinien zur wissenschaftlichen Integrität verstoßen zu haben, den Kongress angelogen zu haben und eine ausgeprägte Frauenfeindlichkeit an den Tag zu legen.
Dass Morens den Kongress belogen und versucht hat, sich dem FOIA zu entziehen, scheint klar zu sein. Man denke nur an die folgende E-Mail von Morens an einen anderen Mitspieler in der Saga, Gerald „Jerry" Keusch von der Boston University:
Es gibt noch viele andere abschreckende Beispiele. Es würde mich [Pielke] nicht überraschen, wenn Morens strafrechtlich belangt werden würde.
Gestern, unter den hitzigen Fragen des Sonderausschusses, wirkte Morens wie ein verwirrter Großvater, der nicht versteht, wie E-Mails funktionieren (…), der in seinen E-Mails nur scherzt, der die üblichen englischen Wörter nicht versteht, der die grundlegenden Bundesrichtlinien und -verfahren für Regierungsangestellte nicht versteht (…). Es war ein bemerkenswertes Schauspiel der Verwirrung, schreibt Pielke. Er habe Hunderte von Kongressanhörungen verfolgt. Zusammen mit dem Auftritt von Peter Daszak von der EcoHealth Alliance vor demselben Ausschuss am 1. Mai 2024 war dies wohl der schlechteste Auftritt eines Zeugen, den er in den letzten 30 Jahren beobachtet hat.
Eine merkwürdige Aussage von Morens ist in einer E-Mail vom Oktober 2021 enthalten, die er an den EHA-Präsidenten Peter Daszak schickte und in der er behauptete, dass Tony Fauci (NIAID-Direktor) und Francis Collins (NIH-Direktor) versuchten, Daszak zu „schützen", um sich selbst und ihren eigenen Ruf zu „schützen". Waren sie alle an einem ausgeklügelten und illegalen Plan beteiligt, zu verhindern, dass die FOIA ihre Diskussionen über die Herkunft von COVID-19 aufdeckt? Zu diesem Punkt erklärte Morens in einer anderen E-Mail (vom 28. Juni 2021) ausdrücklich, dass sich der Schwerpunkt der E-Mails, die gelöscht wurden, um FOIA-Anfragen zu umgehen, um die Herkunft von COVID-19 drehte.
Dass es bei NIH/NIAID eine Vertuschung gab, ist inzwischen hinlänglich bekannt. Spitzenbeamte benutzten private E-Mail-Adressen und vielleicht auch Wegwerfhandys, um offizielle Regierungsgeschäfte zu erledigen und Mitteilungen über die Herkunft von COVD-19 zu löschen, um FOIA-Anfragen abzuwehren – all dies ist in ihren eigenen Worten festgehalten.
Die große Frage, die sich für Pielke stellt, ist: Warum?
Der beste Fall für Fauci, Collins, Morens, das HHS, die NIH und das NIAID wäre, wenn diese Situation „lediglich" ein massives Versagen des wissenschaftlichen Managements, der Aufsicht und der Integrität im Zusammenhang mit potenziell riskanter Forschung an gefährlichen Krankheitserregern darstellt.
Weitaus schlimmer ist die Möglichkeit, dass die mittlerweile gut dokumentierte Vertuschung und Verschwörung mit Regierungsbeamten (und kollaborierenden nichtstaatlichen Wissenschaftlern) zum Ziel hatte, die Rolle der US-Regierung bei der Entstehung der COVID-19-Pandemie zu verbergen. Das wäre einer der folgenreichsten Skandale in der Geschichte der USA.
Anthony Fauci soll am 3. Juni 2024 vor dem Sonderausschuss des Repräsentantenhauses zur Coronavirus-Pandemie aussagen. Das dürfte „interessant" werden!
Staatlich organisierter Lug und Trug – dass solche gewissenlosen Subjekte auch vor dem Gebrauch anderer Mittel nicht zurückschrecken, liegt auf der Hand.
Und in Deutschland? Jetzt müsste mal endlich die Rolle von Drosten & Co aufgearbeitet werden – nicht nur in Zusammenhang mit dem Ursprung des Virus und den „Proximal Origins Papers".
Zur Rolle von Fauci siehe z.B. hier: „Wie die Fauci-Gates-Allianz das globale Gesundheitswesen kaperte".
Zur Frage des Laborursprungs von SARS-CoV-2 siehe u.a. hier: „SARS-CoV-2 – ein Laborprodukt?“
Ergänzung
Roger Pielke jr ist Politikwissenschaftler und als Professor an der University of Colorado Boulder tätig. Sein Vater, Roger A. Pielke, ist ein bekannter Atmosphären-Wissenschaftler. Pielke jr bezeichnete Kofi Annans Bericht „Climate Change: The Anatomy of a Silent Crisis“ (2009) als Musterbeispiel dafür, wie man mit Statistik lügen kann. Erhöhte Hurrikanschäden seien keine Folge des Klimawandels, sondern sind auf andere menschliche Faktoren zurückzuführen, so Pielke.
Nachtrag
(25.5.24) Brownstone Institute: Löst sich alles auf? – „Stellen Sie sich das vor. Die führenden Köpfe der Gesundheitsbehörde des mächtigsten Militärimperiums der Welt scherzten über Schmiergelder und Prostituierte und planten, E-Mails zu verstecken, während sie dem Rest der Welt mitteilten, dass sie Weihnachten wegen eines Virus, das wahrscheinlich in einem von ihnen finanzierten Labor entwickelt wurde, absagen sollten. So etwas kann man sich einfach nicht ausdenken. Und dies ist wahrscheinlich nur die Spitze des Eisbergs. (…) Die seit langem andauernde Blockade und Zensur durch die Medien verstärken die öffentliche Wut noch. Das Gemetzel ist unsere Realität. Aber wie groß sind die Chancen, dass aus dieser Erfahrung doch noch etwas Gutes entstehen könnte? Sie scheinen zu steigen. Ein massiv korruptes System wird aufgedeckt. Täglich kommen mehr Informationen ans Licht – aber nicht von der Mainstream-Presse. Es kommt aus alternativen Quellen.“
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