Befinden sich Aktien in einer Blase?

Ray Dalio hat seinen Blasenmesser befragt. Er setzt sein intuitives Denken gerne in Indikatoren um und so exitiert auch eine Regel für Blasen, schreibt er.

Nachdem er im Laufe seiner über 50-jährigen Anlagetätigkeit viele Blasen erlebt hat, hat er vor etwa 10 Jahren beschrieben, was seiner Meinung nach eine Blase ausmacht – auf allen Märkten, nicht nur bei Aktien. Er definiert einen Blasenmarkt als einen Markt, der eine Kombination der folgenden Merkmale in hohem Maße aufweist:

  • Hohe Preise im Verhältnis zu traditionellen Wertmaßstäben (z. B. durch Ermittlung des Barwerts der Cashflows für die Dauer des Vermögenswerts und Vergleich mit den Zinssätzen).
  • Nicht nachhaltige Bedingungen (z. B. Extrapolation der Wachstumsraten von Umsatz und Gewinn in der Vergangenheit zu einem späten Zeitpunkt im Zyklus, wenn die Kapazitätsgrenzen zeigen, dass dieses Wachstum nicht aufrechterhalten werden kann).
  • Viele neue und naive Käufer, die angelockt wurden, weil der Markt stark gestiegen ist und daher als heißer Markt wahrgenommen wird.
  • Allgemeine Hausse-Stimmung.
  • Ein hoher Prozentsatz der Käufe wird durch Schulden finanziert.
  • Viele Terminkäufe und spekulative Käufe, die getätigt wurden, um auf Kursgewinne zu setzen (z.B. Lagerbestände, die den Bedarf übersteigen, kontrahierte Terminkäufe usw.).

Auf den US-Aktienmarkt angewandt ergibt sich das folgende Bild:

blank

Das Ergebnis für den heutigen Zustand der US-Aktienmärkte: Nicht ausgesprochen „blasenhaft“!

Das gilt nach Dalios Meinung selbst für die „Magnificent 7". Die hatten im vergangenen Jahr einen erheblichen Anteil an den Kursgewinnen der US-Aktien. Die Marktkapitalisierung des Aktienkorbs ist seit Januar 2023 um über 80% gestiegen, und diese Unternehmen machen nun über 25% der Marktkapitalisierung des S&P 500 aus. Der Mag-7 wird als etwas übermütig, aber nicht als echte Blase eingestuft. Die Bewertungen sind angesichts der aktuellen und prognostizierten Gewinne leicht teuer, die Stimmung ist optimistisch, aber nicht übermäßig, und wir sehen keine übermäßige Hebelwirkung oder eine Flut neuer und naiver Käufer. Dennoch könnte man sich eine deutliche Korrektur bei diesen Namen vorstellen, wenn die generative KI die eingepreisten Auswirkungen nicht erfüllt, so Dalio.

The Marketear: Wie schnell sich das Bild ändern kann. Vor einer Woche waren wir noch der Meinung, dass es sich um eine Blase wie Anfang 2000 handelt, und jetzt ist es offenbar nicht einmal mehr 1999. Die Händler von Goldman sind der Meinung, dass sich die Tech-Rallye in nächster Zeit fortsetzen wird. Das nachstehende Schaubild geht weit darüber hinaus und zeigt, dass diese Rallye immer noch weitaus gedämpfter ist als die große Kernschmelze von 1999 und 2000. Auf welcher Seite von 99 stehen Sie?

blank

Ergänzung
Siehe auch: Sind Aktien überteuert?

Das könnte Sie auch interessieren:

Bewertung: 5.0/5
Please wait...
blank
Schlagwörter: ,